I assume that you are familiar with the basic concepts of True Peak (TP) measurement versus the old school Sample Peak Program Metering (SPPM) which was the insufficient predecessor of TP.

#006 Peaks für Mastering Nerds

Lerne, was du über True Peaks im Audio Mastering wissen musst, um Deliverables immer optimal zu pegeln – Teil 1

Ich gehe davon aus, dass du mit den grundlegenden Konzepten der True Peak (TP)-Messung im Gegensatz zum unzureichenden Vorgänger Sample Peak Program Metering (SPPM) vertraut bist. Für diejenigen, die damit nicht vertraut sind, hier eine kurze Zusammenfassung, bevor wir in Teil 2 tiefer in die Materie einsteigen:

SPPM kam Hand in Hand mit den Anfängen der digitalen Audiotechnik, als die CD aufkam und die DACs (Digital-Analog-Wandler) noch schlecht und die Lookahead-Limiter noch inexistent waren. Die Sample-Auflösung von SPPM reichte damals aus, weil die frühen CD-Veröffentlichungen einen gewissen Headroom von manchmal bis zu 3dB (SPPM) hatten. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass digitale Veröffentlichungen im Laufe der Jahrzehnte immer lauter wurden, zusammen mit besseren DACs und besseren Limitern. Dies hat schließlich zu digitalen Veröffentlichungen geführt, bei denen man Ketten von manchmal Hunderten von aufeinanderfolgenden Samples findet, die gegen digital Null genagelt sind. Der Nachteil von SPPM wurde offensichtlich: Die Unfähigkeit, diese Probleme anzuzeigen, da die Fixpoint-Arithmetik nichts über Null darstellen kann. Egal, wie viele Samples an die Decke kleben, der höchste Wert kann in der Welt von SPPM und Fixpunkt nicht über Null liegen, da Null dB per Definition der höchstmögliche Wert des Systems ist.

Gleichzeitig hat sich die Art und Weise, wie Verbraucher digitale Musik konsumieren, im Laufe der Jahrzehnte seit der Erfindung der CD völlig verändert – vom Einlegen der CD in einen Player, der sie sofort und ohne Signal-Manipulation wieder in eine analoge Ausgabe umwandelt, hin zu rein digitalen Ökosystemen wie Streaming-Diensten und Smartphones, in denen digitales Audio stark nachbearbeitet wird. Diese Prozesse umfassen verlustbehaftete Kodierung, Pegeländerungen und sogar EQing. Aber jede digitale Nachbearbeitung erfordert zusätzlichen Headroom, wo kein Headroom vorhanden ist. Die Nachfrage nach einer besseren Lösung war geboren. Thomas Lund (damals Technologie-Evangelist bei TC Electronic) war einer der treibenden Kräfte bei der Entwicklung der True-Peak-Messung, die es ermöglicht, durch vierfaches Oversampling und Interpolation über den Nullpunkt hinaus zu sehen, so dass ein digitales Master mit Ketten von aufeinanderfolgenden Fullscale-Samples 0 dB SPPM anzeigt, während TP die geschätzte Wellenentwicklung nachbildet, als ob es keine Obergrenze gibt, und positive Werte anzeigt, die manchmal bis zu +6 dB TP gehen können.

Abb. 1 zeigt eine Sequenz von 5 Samples mit 3 aufeinanderfolgenden Samples bei -0,3 dB/SPPM Peak Headroom. In Abb.2 wird dieselbe Sequenz mit Hilfe von Oversampling und Interpolation gemessen. Die virtuelle Spitzenauslenkung wird oft auch als “Interleaved Sample Over” bezeichnet. Der resultierende TP liegt deutlich über 0 dB.

Heutzutage verwenden die meisten Mastering-Ingenieure TP-Messungen, während es einigen egal ist, wenn sie den Loudness-War immer noch in vollem Umfang mitspielen. Einige Plattformen wie u.a. Spotify, iTunes empfehlen sogar 1dB TP-Headroom. 

Unterm Strich können wir die Schlussfolgerung ziehen, dass das Aufkommen verbesserter (echter) Spitzenpegelmessung dazu beigetragen hat, etwas Qualität in die Welt der digitalen Audiodistribution zurückzuholen. TP hat definitiv dazu beigetragen, den Loudness-War ein wenig zu entschärfen.

In der nächsten Woche werden wir uns mit einigen interessanten Fakten über die Schwächen der TP-Messung befassen und dir einen Leitfaden an die Hand geben, wie du damit umgehen und deinen Entscheidungsprozess verbessern kannst.

Bis dahin glückliches Metering! 🙂 

Friedemann Tischmeyer

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